Folge 36: Die große Mars-Pluto-Opposition

Mars-Pluto-Opposition: Der dritte und finale Akt

In der 36. Folge von AstroUnplugged tauchen wir tief in ein astrologisches Ereignis ein, das nicht nur das Kollektiv, sondern auch jeden einzelnen von uns auf ganz persönliche Weise bewegt: die Mars-Pluto-Opposition. Und zwar nicht irgendeine, sondern der dritte und finale Schritt dieser kraftvollen Konstellation, die uns seit Ende 2024 begleitet.

Wenn Mars, der Planet der Durchsetzungskraft, des Willens und der Aktion, auf Pluto trifft, den Archetyp der Transformation, der Macht und der tiefen Seelenentwicklung, wird eine Spannung erzeugt, die uns an die Grenzen bringt – und gleichzeitig ein enormes Potenzial für Evolution und Befreiung in sich trägt.

Ein Finale voller Wucht

Die Mars-Pluto-Opposition besteht in diesem Zyklus aus drei exakten Begegnungen:

  • Der erste Schlagabtausch begann im November 2024 auf 29 Grad Krebs (Mars) gegenüber 29 Grad Steinbock (Pluto).

  • Der zweite fand im Januar 2025 auf 1 Grad Löwe/Wassermann statt.

  • Und der dritte und letzte Akt, den wir jetzt erleben, findet auf 3 Grad Löwe/Wassermann statt.

Klaudia und Karina erklären in der Folge, dass dieser dritte Schritt eine Art „Verdichtung“ darstellt: Was seit Monaten innerlich gärt, brodelt und arbeitet, will nun geformt, stabilisiert und bewusst gemacht werden. Während der erste Schritt das Thema eröffnete, der zweite die Spannung verstärkte, bringt der dritte Abschluss und Verankerung – nicht ohne intensive innere Prozesse.

Kleine und große Willenskraft

In ihren Gesprächen greifen Klaudia und Karina eine wichtige Unterscheidung auf: Mars steht für den kleinen Willen, das tägliche Handeln und die unmittelbaren Impulse. Pluto dagegen repräsentiert den großen Willen – die tiefen seelischen Absichten, die oft aus unbewussten Ebenen wirken.

Gerade deshalb kann sich diese Opposition oft anfühlen wie ein innerer Ringkampf: Der Kopf oder das Ego will etwas – aber die Seele ruft in eine andere Richtung. Dieses Spannungsfeld ist herausfordernd, aber auch fruchtbar, denn es bietet die Chance, Handlungskraft und seelische Wahrheit miteinander zu verbinden.

Macht, Kontrolle und die Schattenseiten

Mit Mars und Pluto in Opposition treten zwangsläufig Themen wie Macht und Ohnmacht, Kontrolle und Kontrollverlust auf den Plan. Und oft sind diese Themen nicht nur äußerlich sichtbar – in Konflikten mit Autoritäten oder gesellschaftlichen Strukturen –, sondern spiegeln auch innere Dynamiken.

Karina erzählt aus eigener Erfahrung, wie diese Zeit alte Muster von Kontrolle und Ohnmacht an die Oberfläche gespült hat, insbesondere im Bereich von Heimat, Wurzeln und Sicherheit (Mars im 10. Haus, Pluto im 4. Haus). Immer wieder manifestierten sich diese Muster in äußeren Situationen, etwa in schwierigen Beziehungen zu Vermietern, die ein tieferes seelisches Thema sichtbar machten.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die beide teilen: Es geht nicht darum, äußere Umstände einfach als Pech abzutun. Sondern darum, mutig zu fragen: Was in mir zieht diese Erfahrungen an? Welcher unbewusste Anteil sucht diese Dynamik?

Existential Kink und die Lust am Schatten

In diesem Zusammenhang bringt Karina auch die Idee von "Existential Kink" ins Spiel, ein Konzept aus der Schattenarbeit: Es geht darum zu erkennen, dass wir manchmal unbewusst Lust an Dynamiken empfinden, die uns bewusst betrachtet eigentlich schmerzen oder einschränken.

Die Körperwahrnehmung wird dabei zum Schlüssel: Statt Situationen nur mental zu analysieren, geht es darum, körperlich zu spüren, wo Lust, Angst oder Aufregung auftreten – und zu erkennen, welche Schattenaspekte hier aktiv sind. Nicht, um sich selbst zu verurteilen, sondern um tiefere Muster ins Bewusstsein zu holen und zu transformieren.

Praktische Wege durch die Mars-Pluto-Intensität

Wie geht man nun konkret mit dieser gewaltigen Spannung um? Klaudia und Karina geben einige praktische Impulse:

  • Bewegung und Ausdruck: Statt die Energie zu unterdrücken, sollte sie kanalisiert werden. Rennen, Tanzen, Stampfen, Boxen – körperlicher Ausdruck hilft, die aufgestaute Energie zu transformieren.

  • Bewusste Schattenarbeit: Fragen wie „Wo spüre ich den Drang nach Kontrolle?“, „Welche Muster von Ohnmacht wiederholen sich?“ oder „Wie kann ich meine Macht zum Wohle aller einsetzen?“ können in dieser Zeit besonders aufschlussreich sein.

  • Feuerrituale und Erdung: Kleine Rituale mit Elementen wie Feuer oder Erde können helfen, die rohe Kraft zu integrieren.

  • Selbstbeobachtung ohne Schuld: Wichtig ist, sich selbst ehrlich zu betrachten, ohne Scham oder Selbstverurteilung.

Von der Opposition zur Integration

Ein weiterer Schlüsselpunkt, den Klaudia anspricht, ist die Transformation der Opposition in eine Integration: Statt Mars und Pluto als Gegenspieler zu sehen, geht es darum, ihre Energien miteinander zu verweben. Aus Entweder-Oder wird Sowohl-als-auch:
Der kleine Wille (Mars) wird zum Ausdruck des großen Willens (Pluto).

Das bedeutet, dass Aktionen und Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, tiefer aus der Seele heraus gespeist werden sollten. Nicht aus Trotz oder reiner Willenskraft, sondern im Einklang mit den langfristigen, evolutionären Absichten der eigenen Seele.

Persönliche und kollektive Dimension

Nicht nur individuell, auch kollektiv entfaltet diese Opposition enorme Wirkung. Pluto im Wassermann deutet auf tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen hin, auf das Aufbrechen von Systemen, sozialen Strukturen und Machtverhältnissen.

Mars im Löwen wiederum bringt die Aufforderung, den eigenen kreativen Ausdruck, die eigene Authentizität in diese kollektiven Bewegungen einzubringen. Es geht darum, seine Stimme zu finden und das eigene Licht in Zeiten des Umbruchs nicht zu verstecken.

Fazit: Die Chance des dritten Schritts

Mit dem dritten und letzten Schritt der Mars-Pluto-Opposition schließt sich ein intensives Kapitel. Es ist ein kraftvoller Moment, um:

  • Alte Ohnmachtsmuster bewusst zu verabschieden

  • Die eigene Handlungskraft neu zu kalibrieren

  • Innere Schatten liebevoll ans Licht zu holen

  • Die eigene Seelenvision mutig ins Leben zu bringen

Und vielleicht am wichtigsten: Sich selbst nicht als Opfer äußerer Umstände zu sehen, sondern als bewusste:r Mitgestalter:in des eigenen Lebens.

Denn genau das ist das Geschenk, das diese kraftvolle Opposition – trotz oder gerade wegen aller Intensität – bereithält.

Hier kannst du dir Folge anhören.

Weiter
Weiter

Folge 34: Neptun in Widder